Jürgen Klauke – Vom Betrachter zum Betroffenen oder, wie viel verrät mein Kunstgeschmack über mich selbst?
Sonntag, 22 April 2018
von tom-admin
Köln, 15. März 2018. Ein graffitibesprühtes ehemaliges Lagerhaus. Passt, denke ich bei meiner Ankunft. Genau so habe ich mir das Atelier von Jürgen Klauke vorgestellt. Das Haus ist ebenso eigenwillig wie seine Kunst. Seit Ende der 1960er Jahre setzt er Maßstäbe: bei der Entwicklung der konzeptionellen Fotografie, in Body-Art und Performance. Darüber hinaus umfasst sein Œuvre ein beeindruckendes Konvolut an Zeichnungen. Initialzündung für die Auseinandersetzung mit seiner Arbeit war für mich die Serie DR. MÜLLERS SEX-SHOP ODER SO STELL’ ICH MIR DIE LIEBE VOR.
Selten zuvor habe ich vergleichbarere Diskussionen über Kunst erlebt. Reaktionen zwischen Anziehung und Abstoßung führten von kopfschüttelndem Abwenden über die Diagnose: „Uih! Ist aber ganz schön schräg. Der muss aber einiges an Drogen genommen haben“ bis hin zur Frage, ob ich mir so etwas zu Hause aufhängen würde.
- Veröffentlicht in Atelierbesuche, Fotografie, Mulitimedia, Performance, Videokunst