ART DIALOG

– Magazin für Kunst & Kommunikation –

Düsseldorf, 23. Mai 2018. Versteckt im Hinterhof der Harkortstraße befindet sich jenes traditionsreiche Atelierhaus, das bereits Gerhard Richter und Blinky Palermo als Ort kreativer Inspiration diente. Heute ist es die organisatorische Schaltzentrale des Künstlers Markus Ambach. Ambach, der als Ausstellungsmacher immer wieder neue Formate für außergewöhnliche Kunstprojekte entwickelt, bezeichnet die Stadt als sein Atelier. Warum, das erzählt er mir heute mit Blick auf sein aktuelles Projekt "Von fremden Ländern in eigenen Städten", das seit dem 2. Juni und noch bis zum 19. August 2018 das Areal rund um den Düsseldorfer Hauptbahnhof bespielt ...
Düsseldorf, 17. April 2018. Kunstgießerei Schmäke. Hier treffe ich Claudia Mann, Preisträgerin des Förderpreises für Bildende Kunst der Stadt Düsseldorf. Ihr Bronzeguss "Solid Aero" befindet sich in der letzten Phase der Fertigstellung. Ein ungewöhnlicher Treffpunkt für einen Atelierbesuch insofern, als dass in diesem Stadium die Arbeit des Künstlers doch eigentlich weitestgehend abgeschlossen ist. Nicht so bei Claudia Mann ... Ich fahre auf den Hof und werde Zeuge des Patinierungsprozesses einer Skulptur von Markus Lüpertz. Gemeinsam mit Claudia Mann beobachte ich den Vorgang und bin überrascht, in welcher Geschwindigkeit die Bronze durch das chemische Verfahren ihre Farbe wechselt. „Ich wollte mir das unbedingt anschauen, weil ich noch Optionen sammle und für mich klären will wie weit es möglich ist, die reine Gusshaut stehen zu lassen“, erzählt sie mir und schon sind wir mitten im Thema. „Bei meiner Arbeit ist es von elementarer Bedeutung, dass ich den gesamten Entstehungsprozess selbst entscheide. Dazu gehören dann entsprechend auch die einzelnen Arbeitsschritte innerhalb des Gussverfahrens. Ich dachte, dass es deshalb sinnvoll ist, sich zunächst hier zu treffen, bevor wir dann anschließend zu meinem Hauptatelier fahren.“ Eine tolle Idee! Ich fühle mich wie bei der Sendung mit der Maus ...
Köln, 15. März 2018. Ein graffitibesprühtes ehemaliges Lagerhaus. Passt, denke ich bei meiner Ankunft. Genau so habe ich mir das Atelier von Jürgen Klauke vorgestellt. Das Haus ist ebenso eigenwillig wie seine Kunst. Seit Ende der 1960er Jahre setzt er Maßstäbe: bei der Entwicklung der konzeptionellen Fotografie, in Body-Art und Performance. Darüber hinaus umfasst sein Œuvre ein beeindruckendes Konvolut an Zeichnungen. Initialzündung für die Auseinandersetzung mit seiner Arbeit war für mich die Serie DR. MÜLLERS SEX-SHOP ODER SO STELL’ ICH MIR DIE LIEBE VOR. Selten zuvor habe ich vergleichbarere Diskussionen über Kunst erlebt. Reaktionen zwischen Anziehung und Abstoßung führten von kopfschüttelndem Abwenden über die Diagnose: „Uih! Ist aber ganz schön schräg. Der muss aber einiges an Drogen genommen haben“ bis hin zur Frage, ob ich mir so etwas zu Hause aufhängen würde.
Düsseldorf. Ist es möglich in einer Zeit, die durch gewaltsame religiöse Auseinandersetzungen geprägt ist, verschiedene Glaubensgemeinschaft innerhalb eines Kunstprojekts zu vereinen? Die Antwort lautet „Ja“, wie das Projekt ,IN EWIGKEIT’, fotografiert von Carsten Sander, auf eindrucksvolle Art und Weise bestätigt. Um Teil einer gemeinsamen Ausstellung zu werden, öffneten katholische, evangelische, griechisch-orthodoxe, buddhistische, sunnitische, muslimische und jüdische Glaubensgemeinschaften unterschiedlichster Nationalitäten ihre Gebetshäuser. Sie erlaubten darüber hinaus, dort während der jeweiligen Messen zu fotografieren. Initiator dieser ungewöhnlichen Idee ist Dr. Dalinc Dereköy, Vorsitzender des KDDM (Kreis der Düsseldorfer Muslime) ...
Köln. Auktionshäuser zählen zu den wichtigsten Plattformen des Kunstmarktes. Ein Grund für uns, VAN HAM, eines der erfolgreichsten Häuser Deutschlands zu besuchen. Im Süden Kölns, im Stadtteil Raderthal, befindet sich der erst 2014 bezogene Neubau. Die Architektur lässt hier eher ein Museum vermuten als ein Auktionshaus. Der geometrisch gegliederte Baukörper mit seiner klaren Linienführung, den riesigen Fensterflächen und dem weiß gestrichenen Mauerwerk zitiert die klassischen Formvorgaben der Moderne. Dass auch – ganz im Sinne der Moderne – die Funktion das Raumprogramm bestimmt hat und welch vielfältige Funktionen hier unter einem Dach erfüllt werden, erklärt mir der geschäftsführende Gesellschafter Markus Eisenbeis ...
Düsseldorf-Pempelfort, 26. Februar 2018. In ihrem Showroom, der sich unweit von ihrem Studio in einem klassischen Backsteinbau befindet, bin ich heute mit Katharina Sieverding verabredet. Das Gebäude dient sowohl als Depot und Präsentationsfläche ihrer Arbeiten wie auch als Treffpunkt für ihre Öffentlichkeitsarbeit. Wir betreten gemeinsam den Eingangsbereich, schlängeln uns vorsichtig an den an der Wand lehnenden Arbeiten vorbei und befinden uns zunächst im wunderschön gestalteten Treppenhaus. Bereits hier sind einzelne ihrer berühmten Selbstportraits zu sehen. Der Showroom selbst verkörpert dann das, was Katharina Sieverding mit Raumkunst umschreibt. Die gigantischen Großformate entfachen eine Wirkung wie cineastische Leinwände und saugen den Betrachter geradezu in sich hinein. Auch der für das Kino typische Subtitle ist hier präsent, jedoch nicht unter, sondern mitten auf der Bildfläche.
Düsseldorf, 30. Januar 2018. Mein heutiger Atelierbesuch verschafft mir Einlass in einen ganz besonderen Bereich der Düsseldorfer Kunstakademie. Es ist das mit einer hochwertigen Renderfarm ausgestattete obere Geschoss der ehemaligen Reuterkaserne. Ich bin mit Manuel Graf verabredet, der hier einen Lehrauftrag erfüllt und auch seine eigenen filmischen und grafischen Arbeiten entwickelt. Graf, der selbst an der Düsseldorfer Akademie studiert hat, stellt mittlerweile national wie auch international in diversen Gruppen- und Einzelausstellungen aus und wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen Bildhauerei, Malerei und Film, sind aber anschaulicher mit dem Begriff Animationskunst zu überschreiben, wie ich später noch erfahren werde. ich betrete einen riesigen Raum, der eher einer Forschungseinrichtung für neue IT-Systeme ähnelt, als einem Ort, an dem Kunst entstehen könnte. So sieht also ein Atelier für virtual Art aus, stelle ich ernüchtert fest. Dass es sich hier um einen Rechnerverbund zum Erzeugen von 3-D-Computergrafiken und Computeranimationen handelt, wird erst mit einem Blick auf einen der Bildschirme erkennbar. Nachdem wir an dem mit High-Tech-Equipment ausgestatteten Schreibtisch von Manuel Graf Platz genommen haben, nähere ich mich vorsichtig der mir fremden Thematik.
Köln-Marienburg, 8. Dezember 2017. Heute besuche ich den Architekten Paul Böhm, Enkel des Dominikus Böhm, Sohn von Gottfried Böhm, Stephan, Markus und Peter Böhms Bruder. Eine Familie, die Architekturgeschichte schrieb und immer noch schreibt. Neben der Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Bauaufgaben prägte aber vor allem die Auseinandersetzung mit der Bauaufgabe Kirche nicht nur das Werk der ersten beiden Generationen, sondern wurde auch zum selbstverständlichen Bestandteil des Œuvres der jüngeren Böhms ...

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